Die Überschreitung des Ortlers mit Aufstieg über den Hintergrat und Abstieg über den Normalweg stellt eine anspruchsvolle und kombinierte Hochtour dar, die den Bergsteiger mit wunderbaren und einprägsamen Eindrücken belohnt. Grundsätzlich sind die klettertechnischen Schwierigkeiten moderat. Die Stellen bewegen sich am Hintergrat zwischen der II. und IV. UIAA-Skala.
Der Aufbruch von der Hintergrat-Hütte erfolgt früh morgens bei Dunkelheit im Lichte der Stirnlampe. Von der Hütte folgen wir deutlichen Wegspuren nach Westen zur (im Aufstiegssinn) rechten Moräne des Suldenfernes. Auf dieser an einer Felswand vorbei, bis sich nach rechts eine breite, steile Schotterrinne öffnet. Durch diese steigen wir auf deutlich schlechterem Steig in Serpentinen bergan und in ein großes, steiles Kar. Am oberen Ende des Kares erreichen wir schließlich Felsgelände. Es folgt nun ein sehr unübersichtlicher Abschnitt bis wir am Ende einer breiten Rinne den eigentlichen Grat erreichen. Unsere Hochtour folgt nun dem Grat über leichtes und hier erstaunlich festes Klettergelände hinauf zum ersten Eisfeld. Bei Sonnenaufgang geht es über den sehr breiten Firnrücken zunächst ganz flach, dann wieder ansteigend zum Hintergrat empor, den wir bis zum Signalkopf (3725 m) ersteigen. Den Signalkopf umklettern wir links absteigend in sehr ausgesetztem Gelände. Ein Band führ uns zurück auf den eigentlichen Grat, der von nun an deutlich schmaler ist und uns als ein Ritt auf Messers Schneide erscheint. Hier treffen wir auf die erste Schlüsselstelle. Wir folgen nun in schöner Kletterei dem Grat und erreichen anschließend das steile (40 Grad) zweite Eisfeld. Der anschließende Felsgrat führt uns in teilweise sehr steiler Kletterei direkt zum höchsten Punkt Südtirols, zum Gipfelkreuz des Ortlers.
Nach einer guten Stärkung mit Schokolade und Tee nehmen wir den Abstieg auf uns, der uns über den Ortler-Normalweg zur Julius-Payer-Hütte führt und von dort weiter ins Tal, wo wir auch die Ortler Nordwand, die höchste der Ostalpen, bestaunen können.
Termin: Auf Anfrage (2 Tage);
Leistungen: Führung und Organisation durch Bergführer (ausgeschlossen sind Zusatzkosten für Übernachtung mit Halbpension auf den Hütten [ca. 60.- pro Tag] sowie Kosten für Aufstiegsanlagen und öffentliche Verkehrsmittel);
Anforderungen: Kondition für Gehzeiten ca. 8 Stunden; sicherer Umgang mit Steigeisen und Pickel; Kletterei bis zum UIAA III (AO) Schwierigkeitsgrad; Trittsicherheit und absolute Schwindelfreiheit;
Teilnehmer: 1 – 2 Personen;
Ausrüstung: Normale Hochtourenausrüstung (detaillierte Ausrüstungsliste nach Teilnahmebestätigung);
Preis pro Teilnehmer: bei 1 Teilnehmer Euro 640.- | bei 2 Teilnehmern Euro 400.-.
Programm
1. Tag: Aufstieg zur Hintergrathütte.
2. Tag: Über den Hintergrat steigen wir auf den höchsten Punkt Südtirols. Der Abstieg erfolgt über den Normalweg, bis zur Payer Hütte. Von dort gelangen wir über einen markierten Wanderweg nach Sulden zum Parkplatz.